14.05.2025

Laura Heinecke & Company

Beschreibe dein Unternehmen in zwei Sätzen.

Laura: „Laura Heinecke & Company“ ist ein Ensemble freischaffender Künstler*innen im Bereich Darstellende Kunst mit Schwerpunkt Tanz. 

Ich strebe an, dieses Unternehmen in eine neue Form zu überführen, die unter dem Arbeitstitel „ARTforALL“ ein solidarisches Netzwerk für Kunstschaffende und Kunstgenießende bildet – ein Netzwerk, das Kunst auch in der Zukunft fair und zugänglich macht.

Wer steckt hinter Laura Heinecke & Company? Erzähle uns etwas über dich und euch.

Laura: Laura Heinecke & Company ist ein kreatives Geflecht aus Künstlerinnen verschiedenster Disziplinen, das von mir, Laura Heinecke, als künstlerische Leitung getragen wird. Unser Team umfasst Tänzer*innen, Dramaturg*innen, Bühnenbildner*innen, Lichtkünstler*innen, Kostümbildner*innen und viele mehr, darunter zum Beispiel Kolleg*innen wie Sarantoula Sarantaki, Hahna Nichols, Francesca Fazi, Ralf Grüneberg, Clemens Kowalski und viele andere, die sich leidenschaftlich der gemeinsamen Arbeit widmen. Jede*r von uns bringt sein Fachwissen und seine kreative Energie ein, um künstlerische Projekte auf die Bühne zu bringen, die berühren und bewegen.

Wie bist du auf die Idee für Laura Heinecke & Company gekommen? Gab es einen besonderen Moment oder eine Inspiration?

Laura: Ursprünglich hatte ich nach meiner Tanzausbildung die Vorstellung, als Tänzerin in einer etablierten Company zu arbeiten. Doch der Wendepunkt kam, als ich vom Landesverband der freien Darstellenden Künste Brandenburg e.V. ermutigt wurde, eigene Tanzstücke zu kreieren. Ab diesem Moment begann ich einen neuen Weg zu gehen, der mir nicht nur kreative Freiheit ermöglichte, sondern auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Vordergrund stellte. Diese Entwicklung legte den Grundstein für die Gründung von „Laura Heinecke & Company“ und meine kontinuierliche Suche nach der Übersetzung gesellschaftlich relevanter Themen in bewegte nahbare Bilder, Musik und Tanz.

Was erhofft ihr euch von re:connect?

Laura: Durch re:connect erhoffe ich mir eine umfassende Begleitung auf dem Weg zu einem regenerativen Wirtschaften im Bereich der Darstellenden Kunst. Als eine der Pionierinnen auf diesem Gebiet wünsche ich mir sowohl fachliches Know-how vom Inkubator-Team als auch einen inspirierenden Austausch mit den anderen Gründer*innen.
Die gemeinsame Zeit im Programm soll mir helfen, meine Idee weiter zu konkretisieren, unternehmerisch tragfähiger zu gestalten und um zu setzen.

Was ist deine Vision für eine regenerativ wirtschaftende Zukunft und wie möchtest du dazu beitragen?

Laura: Meine Vision ist es, ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen zu gründen, das den vorläufigen Arbeitstitel „ARTforALL“ trägt. ARTforALL wird eine Plattform, die Darstellende Kunst solidarisch zugänglich macht – ähnlich dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft. Die Plattform wird den Preis von der Leistung trennen und ein System schaffen, das es Kunstschaffenden ermöglicht, faire Löhne zu erhalten, während gleichzeitig alle Menschen Zugang zu Kunst haben, unabhängig von ihrer finanziellen Lage.
Für mich ist Kunst Nahrung für die Seele. Sie schafft einen Spiegel für die innere Bewegtheit, gibt Form und Ausdruck, schafft Verbindung und kann heilsam wirken. Ich möchte Künstler*innen ermutigen, den gesellschaftlichen Wert ihrer Arbeit zu erkennen und diesen auch finanziell zu honorieren. Mein Ziel ist es, alte Glaubenssätze über den Wert von Kunst zu hinterfragen und zu verstehen, Regeneration vor Allem auch bei sich selbst anfängt.

Welche Herausforderungen musstet ihr auf eurem Weg bisher meistern – und was habt ihr daraus gelernt?

Laura: Im Bereich der Darstellenden Kunst arbeiten viele unterschiedliche Gewerke zusammen. Jedes Gewerk hat seinen ganz eigenen Rhythmen. Als künstlerische Leitung ist es meine Aufgabe, diese unterschiedlichen Rhythmen gut ab zu stimmen und dabei die kreative Energie des Teams zu fließen zu lassen. 
Eine große Herausforderung ist die Verwaltung öffentlicher Mittel, die im Bereich der Freien Szene oft einen erheblichen bürokratischen Aufwand mit sich bringt. Dies bedarf Kenntnisse in einem Berufsfeld, in dem man sich als Künstler*in erst einarbeiten muss – ein Bereich, der in der Ausbildung zur Künstlerin kaum behandelt wird. Darin habe aber auch gelernt, dass es entscheidend ist, Aufgaben zu delegieren und Unterstützung von Fachleuten zu suchen, um den kreativen Raum zu bewahren und gleichzeitig den wirtschaftlichen und organisatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

Worauf freust du dich den kommenden Jahren – sei es für dein Unternehmen, deine Community oder die Welt?

Laura: Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren eine Plattform und ein solidarisches Netzwerk aufzubauen, das eine echte Balance zwischen Kunstschaffenden und Kunstgenießenden schafft. Mein Ziel ist es, eine System zu schaffen, welches für eine gute Basis sorgt, damit die Freiheit der Kunst bestehen bleibt, Künstler*innen fair entlohnt werden, und in der alle Menschen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation, Zugang zu Kunst haben. Diese Vision von einer gerechteren und inklusiveren Kunstwelt ist etwas, worauf ich mit großer Vorfreude hinarbeite.